Der Parson Russell Terrier
Allgemeines
Der
Parson Russell Terrier ist in erster Linie ein Jagdterrier. Er
wurde ausschließlich für die Arbeit im Fuchsbau gezüchtet und hat
seinen Jagdtrieb bis heute behalten. Der Parson Russell
Terrier ist der ursprüngliche Foxterrier des 19. Jahrhunderts und
wurde seitdem als reiner Arbeitsterrier für die Jagd
weitergezüchtet. Für Ausstellungen wurden eigene Linien
gezüchtet, aus welchen die heutigen Glatthaar- und Rauhaar
Foxterrier stammen.
Der Parson Russell ist ein kleiner Hund mit großem Herzen und temperamentvollem Wesen,
der seinem Besitzer viel Freude, aber auch einige Anstrengung bereitet.
Obwohl diese Rasse sehr anpassungsfähig ist — zu Hause ruhig, sonst bei jedem
Spaß dabei — fordert sie sehr viel Zuwendung, eine konsequente Erziehung und vor
allem sehr viel Bewegung. Zwei Stunden am Tag sind das Minimum, das man
seinem Hund widmen muss.
Diese Rasse ist nichts für Stubenhocker!
Ein Parson kann wegen seiner geringen Größe auch in einer Stadtwohnung
gehalten werden, dennoch muss sein ausgeprägter Bewegungsdrang befriedigt
werden. Lange Spaziergänge, Begleitung beim Joggen und
Radfahren, oder ausgelassenes Ballspielen sind Möglichkeiten, dem Hund
ausreichenden Auslauf zu bieten.
Ein Parson ist ein äußerst charmanter, verspielter, liebenswerter und
intelligenter Hund, aber in den falschen Händen kann er unfolgsam, aggressiv und
destruktiv werden. Trotz seiner Größe ist er ein „ganzer“ Kerl und konsequente
Erziehung ist eine absolute Notwendigkeit. Durch seine Intelligenz begreift er
sonst sehr schnell, wie man Chef im Hause wird. Das größte Lernfenster eines
Hundes ist von der 8. bis zur 16. Woche. Lässt man diese Zeit verstreichen, kann
man sie nicht mehr nachholen. Deswegen sind Welpen- und
Junghundekurse für diesen überaus intelligenten Hund mit Nachdruck zu empfehlen.
Da der Parson über viele Jahre als reiner Arbeitshund gezüchtet wurde, hatte man
wesentlich mehr auf die Eigenschaften, die einen guten Jagdhund ausmachen, wie
Temperament, Wesen, Robustheit gezüchtet, also auf ein bestimmtes Exterieur.
Die Farbe weiß muss im Gesamtbild überwiegen, aber die weitere Farbverteilung
bleibt dem Zufall überlassen. Der Parson Russell Terrier kann ganz weiß sein
oder auch Farbplatten im Gesicht oder/und am Körper. Die Haarstruktur weißt eine
Palette von kurz bis rau auf. Die Haarvarianten broken und rau müssen
regelmäßig getrimmt werden. Ansonsten ist das Fell sehr pflegeleicht.
Die Geschichte des Parson Russell Terrier
Der 1795 in Dartmouth (Grafschaft Devon) geborene John (Jack)
Russell, interessierte sich schon während seiner Schulzeit mehr für Hunde,
Pferde und für die Jagd, als für sein Studium. 1819, während seines
Theologiestudiums in Oxford, erwarb er von einem Milchmann, die kleine
Terrierhündin „Trump“ , die genau seinen Vorstellungen entsprach. Diese
Hündin, von der Art eines Foxterriers, hatte eine Schulterhöhe von etwa
36cm, war rauhaarig, von überwiegend weißer Farbe mit Abzeichen. Sie war
der typische Arbeitsterrier und John Russell beschloss, sie zur
Stamm-Mutter der „ PARSON (JACK) RUSSELL TERRIER“ zu machen. Obwohl er
auch glatthaarige Terrier züchtete, bevorzugte Rev. John Russell stets den
rauhaarigen Typ. Nur wenige, der von ihm gezüchteten Terrier, wurden die
Ruten kupiert. Russell betonte stets, dass gerade die natürliche,
unkupierte Rute es ihm ermögliche, seinen Terrier besser fassen und aus
dem Bau ziehen zu können.
Rev. J. Russell war wohl ein Gründungsmitglied des
Kennel - Clubs, wollte aber nie die Anerkennung der von ihm gezüchteten
Rasse. Als er 1883 starb, wurde sein Zwinger aufgelöst und einige seiner
Hunde von dem Gutsherrn Nicholas Snow aus Oare übernommen, der die
Tradition fortsetzte, gute Arbeitsterrier für die Jagd ober
und unter der Erde zu züchten.
Rassestandard des Parson Russell Terriers (FCI 339)
Hier zum
Download.